Willkommen,
seit dem Jahr 2017 halte ich Vorträge zu Themen der Klimakommunikation, zunächst vor allem im akademischen Umfeld, inzwischen aber auch bei Behörden, Verbänden, Initiativen und politischen Gruppen. Sie alle haben erkannt, wie wenig Erfolg sie mit ihren bisherigen Versuchen haben, Informationen zu Klimawandel und Klimakrise so zu übermitteln, dass Menschen angemessene Schlüsse daraus ziehen. Das ist ein Aspekt der allgemein zu beobachtenden Diskrepanz zwischen immer besserem verfügbaren Wissen und dem weiterhin ungenügenden Handeln.
Wenn Sie sich für meine Tätigkeit im Wissenschafts-Journalismus interessieren, finden Sie hier eine Selbstbeschreibung, hier eine Liste von Arbeitsproben aus jüngster Zeit und hier eine Auflistung von meinen Vorträgen sowie von Arbeiten für nicht-journalistische Arbeitgeber.
Auf der Basis meiner umfassenden Recherchen kann ich inzwischen nicht nur erklären, warum es bisher nicht funktioniert: Es fehlt den Menschen nicht an Wissen, aber sie ahnen, dass angemessene Reaktionen Bereiche ihres Lebens berühren werden, die mit starken Emotionen und zentralen Werten verbunden sind. Das macht viele hilflos und lässt sie nach sozialen Hinweisen und Vorbildern suchen.
In Vorträgen, Workshops und Seminaren zeige ich darum auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse: Erst wenn man mit der Kommunikation zu Klimaschutz an Werten, Gefühlen und Identität anknüpft, statt in einem scheinbaren Widerspruch dazu zu bleiben, kann es Bewegung geben. Und dann müssen Menschen auch noch Selbstwirksamkeit erfahren können, also lernen, dass sie etwas tun können, was es bewirkt, dass es sie nicht überfordert, dass sie damit nicht allein gelassen werden, dass es sich gut anfühlt, Spaß macht und sie etwas gewinnen können: eine attraktive Zukunft.
Das hat viel mit dem zentralen Mantra von Steve de Shazer zu tun: Das Reden über Probleme erzeugt Probleme. Das Reden über Lösungen erzeugt Lösungen.
Solches Wissen zu verbreiten, ist der zentrale Zweck des Netzwerks Klima kommunizieren, das sich im Frühjahr 2022 gegründet hat und seither an gemeinsamen Inhalten und einem Curriculum für ein train the trainer-Programm arbeitet (mein Profil dort). In seinem Mittelpunkt steht zurzeit das Portal klimafakten.de, das Weiterbildung organisiert und Anfragen für Veranstaltungen annimmt und an die Mitglieder weitervermittelt. Zum Netzwerk gehören zurzeit (Stand Anfang 2024) etwa zwei Dutzend Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ich selbst bin trotz der Expertise in inhaltlichen Fragen in Sachen Didaktik und Moderation eher ein Nachwuchs-Talent. Ich lerne daher bei jedem Treffen viel von den speziellen Skills, die ausgebildete Berater:innen und studierte Psycholog:innen haben. Ich stütze mich dagegen auf das umfassende, von der Forschung gesicherte Wissen zur Theorie und Praxis der Klimakommunikation sowie auf meine Fähigkeit, als Journalist auch komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln.
In diesem Zusammenhang steht auch ein Projekt zur Klimakommunikation im Behördenkontext, das das Umweltbundesamt ausgeschrieben hat. Mit zwei Beratungsunternehmen und weiteren Expert:innen habe ich mich daran beteiligt, und unser Konsortium hat die Ausschreibung gewonnen. Das Projekt hat im März 2023 begonnen: Erster Arbeitsschritt war eine wissenschaftliche Studie zur effizienten Kommunikation im (internationalen) Klimaschutz. Später soll es auch um die Möglichkeiten gehen, wie Staaten die Verplichtungen aus der Klimarahmenkonvention und Pariser Abkommen hinsichtlich der Kommunikation mit ihren Bevölkerungen erfüllen können.
Das entscheidende Stickwort hier lautet Action for Climate Empowerment (ACE); es ist unter anderem im Artikel 12 des Pariser Abkommens geregelt. ACE soll ein großes Bildungs- und Aufklärungsprogramm werden, das international koordiniert wird und in allen Ländern die jeweils eigene Bevölkerung über die Klimakrise und Lösungsansätze aufklärt. Das Ziel ist, die Menschen zu befähigen („empower“), Klimaschutz mitzutragen. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hatte der Klimagipfel von Glasgow im November 2021 dazu das Glasgow Work Programme on Action for Climate Empowerment verabschiedet. Demnach soll ACE unter anderem „Individuen ermutigen, zum Klimaschutz beizutragen und selbst zu handeln sowie klimafreundliche Politik zu unterstützen“. Gleichzeitig werden die Unterzeichner-Staaten angehalten, „Strategien für die Kommunikation über den Klimawandel zu entwickeln, die auf soziologischer Forschung mit dem Ziel beruht, Verhaltensänderungen zu fördern“.
Dieser Satz beschreibt genau die Form von Klimakommunikation, die von Organisationen wie klimafakten.de, klimaaktiv.at, Climate Outreach in Großbritannien oder Zentren an den Columbia, George Mason und Yale Universities in den USA seit langem propagiert und umgesetzt wird. Und die ich verfolge, wenn ich Vorträge zur Klimakommunikation halte, Workshops gebe oder mehrtägige Seminare dazu (meist mit Kolleg:innen) leite.
Sie finden hier eine Liste meiner bisherigen Veranstaltungen.