Klimakommunikation

Über das Klima zu kommunizieren, ist eigentlich einfach und kommt uns doch oft so schwierig vor. Wir fragen uns dann zum Beispiel: Reichen meine Argumente und mein Wissen? Gefährde ich die soziale Beziehung mit Anderen, wenn ich dieses vermeintlich komplexe und umstrittene Thema anschneide? Oft genug schließen wir einfach aus der Beobachtung, wie wenig im Alltag über die Klimakrise und den Klimaschutz geredet wird, dass „man“ auch nicht darüber redet.

Sie finden hier

    Die Klimakommunikation, mit der ich mich beschäftige, die ich in Vorträgen erkläre und in Seminaren vermittle, versucht solche Bedenken zu überwinden und den emotionalen Ballast des Themas ins Positive zu wenden. Viele Menschen möchten die Sprachlosigkeit überwinden und sucht nach Lösungen für ein teif empfundenes Dilemma: Jede und jeder, mit dem wir sprechen, weiß oder ahnt doch, dass ein bequemes Leben verändert werden muss, wenn wir als Gesellschaft die Klimakrise ernstnehmen und angemessen darauf reagieren. Wir wissen also, was wir vermeintlich verlieren, schließlich sind viele Elemente unserer Vorstellung vom „guten Leben“ mit dem Ausstoß von Treibhausgasen verknüpft. Aber wir wissen noch nicht, was wir in Zukunft machen werden, welche Elemente des „guten Lebens“ wir erhalten, neu definieren, dazugewinnen können. Und mit wem wir das erreichen und dann genießen. Der vermeintliche Verlust ist also grell und scharf beleuchtet, der künftige Gewinn steht in diffusem Licht der Zukunft.

    Diesem Dilemma entkommen wir nicht, indem wir Fakten und Bedrohungen auflisten – zu nahe liegt es dann, einfach abzuschalten und den Einflüsterungen zu erliegen, die Handlungsoptionen fälschlicherweise als unnötig bis zweifelhaft darstellen. Diesem Dilemma entkommen wir nur, wenn wir in einen echten menschlichen Kontakt gehen, wenn wir herausfinden, was die jeweiligen Gesprächspartner:innen fühlen, was ihnen wichtig ist, was sie erreichen und vermeiden wollen, und mit wem sie das wollen.

    Klimakommunikation muss deswegen – der Definition von Kommunikation von Gerhard Roth folgend – Bedeutung hervorbringen, die am besten im Kontakt „wechselseitig“ von allen beteiligten Partnern konstruiert wird. Solche Bedeutung liefert die Motivation und zeigt Wege auf, die Menschen beschreiten können und wollen. Viele einzelne Elemente davon habe ich in meinem – von klimafakten.de herausgegebenen – Buch „Über Klima sprechen“ zusammengetragen. Die Erklärungen und Hinweise beruhen auf sozialwissenschaftlicher Forschung und Erkenntnis sowie praktischen Erfahrungen vieler Expert:innen.

    Der Inhalt meiner Vorträge und die Aspekte von Workshops und Seminaren reichen von der allgemeinen Einführung in die Motivation und Praxis der Klimakommunikation bis zu speziellen Sessions oder Einheiten zu Klimagesprächen, zu Werten und Emotionen, zu Geschichten und dem Erzählen, zu Framing, dem Umgang mit Widerständen, zur Reaktion auf Desinformation und Zweifeln an wissenschaftlicher Gewissheit und zur strategischen Planung. Vieles davon diskutiere und koordiniere ich mit wundervollen Kolleg:innen im Netzwerk Klima kommunizieren.